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Die andere Neujahrsansprache

Neujahrsansprache!

von Thomas Nowotny und Stephan Reichel (matteo)

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Frau Dr. Merkel, 

heute Abend stehen wir am Beginn eines neuen Jahres, das uns Hoffnung bringen könnte nach schweren Zeiten, nicht nur für die Überwindung der Pandemie, sondern auch für ein besseres Miteinander, das die zu uns geflüchteten Menschen mit einschließt.

Wir hatten alle Zeit, in der verordneten Pause, nachzudenken, wie wir eine menschlichere und solidarische Gesellschaft besser gestalten können.

Wir sind eine Gruppe von Menschen aus Vereinen, Kirchen, Kultur, Medizin und Wirtschaft, die in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, dass die Aufnahme und Integration der Geflüchteten weitgehend gelingen konnte. Wir möchten heute auch für die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sprechen, die versucht haben, Willkommen und Aufnahme zu gestalten und Sie zu unterstützen.

Wir sind überzeugt: Es gibt gute Gründe, zuversichtlich zu sein, dass es eine menschliche Asylpolitik in Deutschland und Europa geben kann. 

Vor fünf Jahren, als eine knappe Millionen Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kamen, sagten Sie:  „Wir schaffen das“,  und wir haben es geschafft, Dank dem Einsatz und der Zuwendung von Millionen von deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die mit angepackt haben. Es wurde Unterkunft und Betreuung organisiert, es wurde Schulunterricht angeboten, Deutschstunden, Integrationskurse. Zehntausende von deutschen Betrieben nahmen die Geflüchteten gerne an und auf. Ohne diese zu uns geflüchteten Menschen würden viele Wirtschaftszweige nicht mehr funktionieren, die Herausforderung in Pflegeheimen und Krankenhäusern wären gerade jetzt nicht zu stemmen. Als besonders gut integriert können Menschen aus Afghanistan gelten, die ihren Weg in Arbeit und Ausbildung gefunden haben.

Liebe Frau Merkel, Sie haben 2015 den Schutzsuchenden und uns Kraft und Zuversicht gegeben. Dafür möchten wir Ihnen heute danken. 

Dennoch möchten wir nicht verschweigen, dass es Fehlentwicklungen in der von Ihnen zu verantwortenden Asylpolitik gab und gibt.

Erlauben Sie uns heute, einige dieser Defizite zu benennen.

  • Die Flüchtlingszahlen in  Deutschland gingen nach 2016 rasant herunter, ohne dass die Fluchtursachen weggefallen wären. Grund sind neue Zäune und Barrieren auf dem Weg nach Europa, die Ihre Regierung mit errichtet hat. Viele Menschen werden auf den gefährlichen Seeweg gezwungen. Zu deren Rettung tragen Kirchen und private Organisationen bei, aber leider nicht Ihr Innenminister. Stattdessen torpediert er die Bemühungen um Seenotrettung und toleriert illegale Push-Backs unter den Augen von Frontex.
  • Viele Flüchtlinge stecken heute in den gefängnisartigen Lagern der Ägäis fest. In Moria 2 stehen viele Zelte unter Wasser; überall ist es voller Schlamm. Die seit über einem Jahr versprochene Evakuierung aus Moria wird von Ihrem Innenminister blockiert. Im Lager Kara Tepe auf der Insel Lesbos wurde nachts ein dreijähriges Kind vergewaltigt. Im Lager Vathy auf Samos werden die Babys und Kleinkinder von Ratten gebissen. Das macht uns fassungslos, mehr aber noch die Untätigkeit der EU unter deutscher Ratspräsidentschaft.
  • Die deutschen Asylverfahren waren und sind nicht fair. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hält die Anerkennungsquoten künstlich niedrig. In 2020 wurden etwa 60% der Ablehnungsbescheide des Bamf für Afghanistan von Verwaltungsgerichten aufgehoben. Auch für andere Herkunftsländer gilt: Eine große Zahl von Asylentscheidungen ist fehlerhaft und nicht nachvollziehbar.
  • Es gibt keine faire und menschliche Verteilung der Flüchtlinge innerhalb Europas. Länder wie Polen, Ungarn oder Bulgarien betreiben eine offen rassistische Politik gegen Flüchtlinge. Sie bestimmen den Ton, den Diskurs und die Kompromisse innerhalb der EU. Zum Glück hat Covid 19 zu einem weitgehenden Moratorium der unsinnigen Dublin-Transfers geführt. Die Zeit könnte man nutzen, um endlich eine menschlichen Verteilung zu erreichen mit Ausgleichszahlungen von Ländern, die nicht aufnehmen wollen oder können.
  • Zunehmend werden Asylbewerber in Deutschland nicht mehr dezentral in Dörfern und Städten untergebracht, sondern in großen Lagern, abgeschottet von unserer Bevölkerung. Sie sind dort abgeschnitten von Zugang zu rechtlicher Unterstützung und medizinischer Versorgung, sie verpassen den Weg in die Integration. Wir brauchen eine Rückkehr zur Verteilung über das Land und Zulassung von privater Wohnsitznahme.
  • Aufgrund unzureichender und widersprüchlicher Bundesgesetze und Regelungen ist es Bayern und anderen Bundesländern möglich, das vom Bund gesetzlich verankerte Bleiberecht über Ausbildung und Integration zu behindern. Man nutzt dazu „Schlupflöcher“, um Ausbildung insbesondere für Afghanen zu verbieten und Abschiebungen von unbescholtenen Menschen zu forcieren.
  • In der Covid 19 Krise wurde die Benachteiligung der Geflüchteten überdeutlich, die in einer alptraumhaften Parallelwelt zu der behüteten, manchmal überbehüteten „deutschen“ Welt leben müssen. Während wir aus guten Gründen gehalten sind, Abstandsregeln und Kontaktverbote einzuhalten, werden Migranten gezwungen in überfüllten engen Heimen zu leben mit Gemeinschaftsduschen, gemeinsamen Toiletten und Kantinen. Die vom Staat geförderte Infektionsrate ist entsprechend hoch. Die Lager werden mit Bauzäunen und Wachschutz oft monatelang unter Quarantäne gestellt, bis sich alle angesteckt haben. Kinder können nicht zur Schule gehen und mangels WLAN nicht mal am Fernunterricht teilnehmen. Während für „uns“ strikte Reiseverbote und Ausgangssperren gelten, werden Flüchtlinge mit aufwändigen Transfers und Flügen in vom Virus besonders getroffene Länder abgeschoben.
  • Nicht umsonst hat ein internationales Tribunal in Berlin im Dezember festgestellt, dass das Menschenrecht auf Gesundheit bei Geflüchteten und Migranten in Deutschland und Europa systematisch verletzt wird.

Liebe Frau Dr. Merkel, heute am Vorabend des Neuen Jahres gilt es, in sich zu gehen. Es sieht so aus, als ob wir das Coronavirus mit Impfungen in den Griff bekommen und besiegen können. Wir sollten nun auch das Virus des Rechtspopulismus besiegen und zu einer menschlichen und christlichen Flüchtlingspolitik zurückkehren. Leiten Sie eine Wende ein. Etablieren Sie wieder ein faires Asylverfahren, ermöglichen Sie Integration und Ausbildung. Kümmern Sie sich um die auf dem Weg zu uns Gestrandeten. Bekämpfen Sie ernsthaft die Fluchtursachen wie wirtschaftliche Ausbeutung, kriegerische Konflikte und Waffenhandel. Bauen Sie an guten Wegen der Rückkehr in wirklich sichere Heimatländer, die Menschen, die in Deutschland keine Perspektive finden, beschreiten können, ohne harte Abschiebemaßnahmen in Ungewissheit erdulden zu müssen.

Stoppen Sie alle Abschiebungen inmitten der unbewältigten Pandemie, ganz konkret die geplante besonders gefährliche Abschiebung nach Afghanistan Mitte Januar. Lassen Sie das Neue Jahr nicht mit einer erneuten Verletzung der Menschenrechte beginnen.

Sehr geehrter Frau Bundeskanzlerin, 

in Ihrer letzten Neujahrsrede haben Sie gesagt: „Dazu brauchen wir mehr denn je den Mut zu neuem Denken, die Kraft, bekannte Wege zu verlassen, die Bereitschaft, Neues zu wagen, und die Entschlossenheit, schneller zu handeln, in der Überzeugung, dass Ungewohntes gelingen kann.“ und weiter: „dabei tragen uns die Werte des Grundgesetzes von Freiheit, Solidarität und der Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen…“ Genau das gilt auch und besonders für die deutsche Asylpolitik. Gehen Sie neue Wege.

Machen Sie Ihr letztes Regierungsjahr zu einem Jahr des Erfolges der Humanität und Demokratie, einem Erfolg, der mit Ihrem Namen verbunden wird. 

Sie schaffen das. 

So werden Sie als kluge, besonnene und herzliche Kanzlerin in die Geschichte eingehen. Das haben Sie verdient.

Sorgen Sie dafür, dass auch Ihre potentiellen Nachfolger Ihren guten Weg fortsetzen. 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, Ihrer Familie und Ihrer Regierung  ein gesundes, frohes und gesegnetes neues Jahr 2021.

Hier findet ihr die Petition dazu: Keine Abschiebungen nach Afghanistan!

Frohe Weihnachten!

Foto: Raithel

Liebe Unterstützer*innen, liebe Freunde,

ein langes Jahr voller Corona geht zu Ende … und es ist kein Ende in Sicht. Das macht Angst, Unsicherheit und auch Wut. Viele sind alleine in ihren kleinen Wohnungen, viele haben ihre Freunde und Familien lange nicht mehr gesehen, einige haben ihre Jobs verloren und wissen nicht, wie es weitergeht. Andere arbeiten im Dauerstress und kommen nicht mehr zur Ruhe.

In diese Dunkelheit hinein scheint das Licht von Weihnachten – Jesus wird geboren, ein helles Licht in dunkler Nacht.

Wir teilen dieses Licht, die Wärme und die Hoffnung. Jeder kann ein Licht für andere sein. Jeder von uns kann eine Kerze anzünden, jedes kleine Licht macht die Welt ein wenig heller – und das Licht wird mehr, wenn man es teilt. Wir sind als Menschen auf Gemeinschaft angewiesen, auf Nähe und Kontakt. Wir brauchen Bewegung und Freiheit. Wir alle brauchen ein Licht von anderen.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die ihr Licht leuchten lassen – mit einem Lächeln, einem Anruf, einem offenen Ohr, mit eurer Zeit und eurer Unterstützung. Ihr alle habt dieses vergangene Jahr ein wenig heller gemacht!

Der Friede und die Freude der Weihnacht
mögen dir bleiben als Segen im ganzen kommenden Jahr.

Irischer Segen

Ich wünsche euch allen gesegnete und frohe Weihnachten und ein glückliches gesundes neues Jahr mit vielen bunten Lichtern, die leuchten und unsere Welt erhellen. Hört nicht auf zu leuchten!

Julia

Möbel und schöne Sachen für die Wohnung gesucht

Liebe Unterstützer*innen,

eine junge Familie aus Afghanistan mit 3 kleinen Kindern hat nach langem Suchen endlich eine eigene Wohnung im Burgerfeld gefunden. Jetzt brauchen sie noch Möbel, wie z.B. Sofa, Stühle, Tisch, Regale, … und ein paar Sachen, die die Wohnung gemütlich machen, wie z.B. Teppiche, Vorhänge, Lampen, ….

Wenn ihr etwas habt, das gut erhalten ist und das ihr abgeben könnt, dann meldet euch doch einfach über einen Kommentar (unter dem Beitrag). Wir leiten euch dann gern die Telefonnummer weiter.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Ausstellung „Alle Menschen“

Die Ortsgruppe von Amnesty International lädt ein zur

Ausstellung „Alle Menschen“

30. September bis 23.Oktober 2020

„Dieses Jahr feiern die Vereinten Nationen (UN) ihren 75. Geburtstag und die Staaten der UN verabschiedeten kurz darauf die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“. Die Geschichte der Menschenrechte ist auch die Geschichte ihrer Missachtung. Fortschritt kommt in Wellen, er ist nicht linear. Staaten haben die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ zwar vor 70 Jahren erschaffen, doch es scheint, als wären sie gegenwärtig nicht sonderlich an ihrer Weiterentwicklung interessiert. Im Gegenteil: Viele Regierungen sehen sich nicht mehr an ihre Verpflichtungen gebunden.

Diese Ausstellung blickt auf einzelne Menschenrechte sowie Ereignisse und Persönlichkeiten, die exemplarisch für die Entwicklungen in den vergangenen 70 Jahren stehen. Diese Bilder können der Komplexität dieses Thema nicht annähernd gerecht werden – sie setzen vielmehr Schlaglichter, die uns an Meilensteine und an Rückschläge erinnern, und auch daran, von welchen Rechten viele von uns tagtäglich Gebrauch machen.

Besuchen Sie die sehr sehenswerte Ausstellung mit brillanten Fotos!“

Wo? Foyer im Rathaus der Stadt Wasserburg am Marienplatz 2

Wann? Während der Öffnungszeiten des Rathauses

Montag bis Freitag        08:00 – 12:30 Uhr

Montag und Dienstag   14:00 – 16:00 Uhr

Donnerstag                  14:00 – 17:00 Uhr

A Short Story of Moria

Milad, 21, berichtet aus dem Lager Moria – vor und nach dem Brand. Sein Film zeigt die Situation der Familien, die Situation der Kinder. Er berichtet von Angst, Hunger und Gewalt. Schaut euch den Film an und teilt ihn. Jeder sollte das wissen, es ist Europa! Am Sonntag 29.09.2020 ist der nationale Tag des Flüchtlings.

Wir können etwas tun:

Hilfe für die Menschen aus Moria

Moria ist abgebrannt – eine Katastrophe für ca. 13 000 Menschen. Die Menschen haben alles verloren und sind nun obdachlos. Auch die Asylanträge sind zum Teil verbrannt, alle Papiere und Dokumente. Europa muss endlich handeln. Viele Städte haben sich bereit erklärt, Menschen aus Moria aufzunehmen, doch noch gibt es kein Signal der Bundesregierung. Die Oberbürgermeister zahlreicher Städte haben über die Aktion Seebrücke einen offenen Brief an Frau Angela Merkel geschrieben.

Ihr könnt ihn mitunterzeichnen und teilen:

https://seebruecke.org/news/offener-brief-kommunen-moria/

Auch Amnesty International hat einen dringenden Aufruf gestartet, den ihr hier unterschreiben könnt.

Vielen Dank für eure Unterstützung! Teilt das!

Aktuell: Wichtige Informationen

Maskenpflicht

In Stadt und Landkreis Rosenheim gilt die Maskenpflicht schon ab heute, Mittwoch 22.04.2020. Jeder muss in öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Zug) und in allen Geschäften eine Maske über Mund und Nase tragen. Selbstgenähte Masken oder ein Schal oder ein Tuch sind auch möglich.

Monatliche Geldauszahlung

Alle Asylbewerber, die ihr Geld vom Landratsamt abholen, bekommen einen Brief vom Landratsamt mit einem Termin, wann sie ihr Geld abholen können. Ohne Termin kann man in diesem Monat kein Geld abholen! Das Geld wird vom 27.04. bis 01.05.2020 ausgezahlt. Für diejenigen, die ein Konto haben, wird das Geld am 24.04.2020 überwiesen.

Bitte informiert alle Betroffenen darüber!

Infobriefe

Infos zu Corona in vielen Sprachen

Es gibt von einigen Institutionen ausführliche Informationen zum Umgang mit Corona in vielen Sprachen.

Bitte leitet diese Links an alle weiter, die nicht so gut deutsch sprechen und auf Informationen angewiesen sind!

Von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, ständig aktualisiert:
Coronavirus – Wir informieren in mehreren Sprachen

Handbook Germany: Deutschland von A-Z

Die Johanniter: Basisinfos zu Corona in verschiedenen Sprachen

Ethno-Medizinisches Zentrum e.V.: Neues Coronavirus SARS-CoV-2, Informationen und praktische Hinweise

MiMi-Gesundheitsprojekt Bayreuth: Mediatoren sprechen in ihrer Muttersprache die Tipps zum Umgang mit Corona

MiMi-Gesundheitsprojekt: Flyer in vielen Sprachen zum Ausdrucken (PDF)

Albatros gGmbH Berlin: Umgang mit Covid-19 in vielen Sprachen

Die Apps Wir in Deutschland und Navi-D haben jetzt auch ein Kapitel zu Corona in einfacher Sprache.

 

Aktuell: Wichtige Information für Asylbewerber

Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration hat

Wichtige Informationen aus dem Infobrief vom 26. März 2020:

  • Nr. 4 des Infobriefes vom 23. März 2020 wird wie folgt aktualisiert: …

Sofern vom Träger der Flüchtlings- und Integrationsberatung für eine bestimmte Asylunterkunft (ANKER wie auch Anschlussunterbringung) / ein bestimmtes Übergangswohnheim gewünscht und aus Infektionsschutzgründen vertretbar, können die Regierungen (im Falle dezentraler Unterkünfte die Kreis-verwaltungsbehörden) wegen der hohen Bedeutung der Flüchtlings- und Integrationsberatung für die Untergebrachten einzelpersonen- oder gruppenbezogene Ausnahmen zulassen und so bedarfsbezogene Einzelfalllösungen möglich machen.“

  • Beschäftigungserlaubnisse für Erntehelfer

Aufgrund der Corona-Pandemie haben viele Landwirte aktuell die Sorge, dass für Aussaaten und Ernte nicht genügend ausländische Saisonarbeitskräfte nach Deutschland kommen. Ob geflüchtete Menschen als Erntehelfer eingesetzt werden können, ist abhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. Sie benötigen in der Regel für die Arbeitsaufnahme eine Genehmigung der Ausländerbehörde sowie ggf. eine Zustimmung der Agentur für Arbeit. Eine Beschäftigungserlaubnis kann erteilt werden, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen hierfür gegeben sind und kein Beschäftigungsverbot (z.B. sicheres Herkunftsland) vorliegt.
Vor diesem Hintergrund hat sich das StMI am 24. März 2020 in Ergänzung des IMS vom 10. Dezember 2019 an die Ausländerbehörden gewandt. Soweit bei Asylbewerbern oder Geduldeten die Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis im Rahmen einer Ermessensentscheidung zu treffen ist, stellt der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Bedarf an Erntehelfern einen ermessensrelevanten Gesichtspunkt dar und die beabsichtigte Aufnahme einer Beschäftigung als Erntehelfer steht im öffentlichen Interesse. Sie ist als gewichtiger positiver Ermessensaspekt in die Gesamtabwägung einzustellen.

Staatsministerium des Innern: Herrmann reagiert auf Sorgen bayerischer Landwirte – Asylbewerber Erntehelfer-Job

  • Dublin-Überstellungen

Zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie und zur Verhinderung weiterer Infektionsketten innerhalb der EU wurden alle Dublin-Überstellungen von und nach Deutschland bis auf Weiteres vorübergehend ausgesetzt. Eine nach Dublin-III-VO laufende Überstellungsfrist wird durch diese Entscheidung unterbrochen.

tagesschau.de: Wegen Corona-Virus: Seehofer stoppt Dublin-Abschiebungen (23.03.2020)

Wichtige Information aus dem Infobrief vom 23. März 2020:

Verlängerung von Aufenthaltstiteln, Aufenthaltsgestattungen und Duldungen

Soweit Betroffene, deren Aufenthaltstitel in Kürze abläuft oder bereits abgelaufen ist, glaubhaft vortragen, wegen der Folgen der Corona-Krise (Einreisesperren oder fehlender Flugverbindungen) derzeit nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren zu können, sollen die Ausländerbehörden von der Möglichkeit der Verlängerung von Schengen-Visa und ggf. auch von anderen Aufenthaltstiteln Gebrauch machen. Aufenthaltsgestattungen können bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen, Duldungen in geeigneten Fällen jeweils auch ohne persönliche Vorsprache verlängert werden. Bei Duldungsinhabern / Duldungsinhaberinnen bzw. Anspruchsberechtigten, bei denen der Duldungsgrund (Passlosigkeit, Reiseunfähigkeit, etc.) in absehbarer Zeit nicht entfällt, können Duldungen über einen angemessen langen Zeitraum erteilt oder verlängert werden, um Vorsprachen bei der Ausländerbehörde entsprechend gering zu halten. Auch bei der Verlängerung von Aufenthaltsgestattungen sollte entsprechend verfahren werden.

Titel und Beschäftigungserlaubnisse für Ausländer, die im Bereich der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs tätig sind, sollen zur Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung prioritär behandelt und verlängert werden.
Soweit einzelne Ausländerbehörden ihren Parteiverkehr einschränken müssen, wird der reguläre Betrieb weiterhin aufrechterhalten. Auf der jeweiligen Homepage informieren die Behörden über die telefonische Erreichbarkeit oder Erreichbarkeit per E-Mail. Sie werden beraten, ob eine dringende Angelegenheit vorliegt, die keinen Aufschub duldet und nur mit persönlichem Erscheinen erledigt werden kann. Dadurch wird sichergestellt, dass durch die Corona-Pandemie den Menschen keine aufenthalts- oder asylrechtlichen Nachteile entstehen.“

Wir denken an euch! Wichtige Petitionen!

Aktuell:
Für alle, die etwas tun möchten und ein Zeichen setzen wollen:
Osteraktionen der Aktion Seebrücke München #LeaveNoOneBehind

Liebe Unterstützer*innen, liebe Freund*innen,

in dieser beonderen Situation ruht in vielen Familien das Leben – und wir haben Zeit füreinander und im besten Fall wachsen wir weiter zusammen. In dieser Zeit ohne Kontakte nach außen sind wir in Gedanken bei allen, die nicht so ein gemütliches Heim haben wie wir. Menschen in den Ankerzentren, auf engstem Raum. Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften ohne Garten und ohne Besuche. Menschen an der griechisch-türkischen Grenze. Menschen in den Sammellagern auf Lesbos. Menschen in aller Welt, die jeden Tag um ihr Überleben kämpfen und nun nichts mehr verkaufen können, weil die Straßen leer sind. Menschen, die keine Gesundheitsversorgung haben. Wir denken an euch!

zeit.de: Flüchtlingsunterkünfte – Wenn Abstand halten unmöglich ist (22.03.2020)

zeit.de: Corona auf Lesbos (18.03.2020)

Wir bitten euch alle: Bleibt in Kontakt mit den Menschen, die ihr begleitet – schreibt über Whatsapp, ruft an, schreibt mal einen kleinen Brief. Es gibt ein Betretungsverbot in den Unterkünften, aber eure guten Gedanken dürft ihr schicken.

Alle Infos zur Ausgangsbeschränkung und zur Hygiene findet ihr hier auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Dari.

Die Mitarbeiter*innen der Caritas Migrationsberatung sind nur noch telefonisch erreichbar. Bitte entscheidet, was wirklich dringend jetzt gemacht werden muss und verschiebt alles andere auf später.

Alles Gute für diese besondere Zeit, bleibt gesund und tut das, was ihr tun könnt. Jeder kann etwas mit seinen Gaben tun, nutzt diese Zeit, um etwas Gutes in die Welt zu bringen!

Und eine gute Nachricht gibt es auch:

tagesschau.de: Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt

Petitionen: